HEIMSPIEL
Papierarbeiten, Fotografie, Malerei, Video und Installation
von Peter Freitag und Stefan Reiss
Der Kunstverein der Christian-von-Bomhard Schule Uffenheim zeigte vom 6. November bis 5. Dezember 2014 in der Ausstellung „Heimspiel“ Arbeiten der Künstler Peter Freitag und Stefan Reiss. Beide Künstler waren Schüler an der Christian-von-Bomhard Schule in Uffenheim, sind in den 90er Jahren zum Kunststudium nach Berlin gegangen und leben und arbeiten seitdem dort.
Flyer
Pressetext
Gemeinsamkeiten
Die Ausstellung vereint zwei künstlerische Positionen, die auf unterschiedliche Weise Bilder aus ihrem ursprünglichen Kontext lösen und in einen neuen, erweiterten Kontext überführen. Werbeplakate, Hochglanzmagazine und Versandkataloge einerseits und digital generierte Zeichnungen andererseits werden mittels handwerklicher Bearbeitung zu neuen, eigenständigen Kunstwerken. Papier, Pappe, Karton sind dabei ein zentraler Werkstoff, der bei Peter Freitag das Werk selbst, bei Stefan Reiss sozusagen "Mittel zum Zweck" ist. Peter Freitag schneidet seine Arbeiten direkt aus Plakaten und Magazinen heraus und zerlegt sie in einzelne, noch zusammenhängende Teile. Diese bleiben als Ausgangspunkt für seine Bildsprache übrig. Bei Stefan Reiss dient das Papier nur als Schablone, um die Farbe auf die Leinwand zu übertragen.
Im Einzelnen
STEFAN REISS befasst sich bei seinen Arbeiten mit digitalen Technologien und post-digitalen Transformationsprozessen. Die Grundlage der Arbeiten sind digitale, auf Vektoren basierende Zeichnungen, die mit einem Tablet und Rechner generiert sind. In mehreren digital-analogen Wandlungsschritten werden diese Zeichnungen zu reliefartigen Bildern, und greifbaren (Video-) Installationen. Reiss gibt den digitalen Zeichnungen Stofflichkeit, Haptik, Abbildungsfehler, Unschärfe und Begreifbarkeit, also somit etwas Menschliches, nicht Perfektes zurück. Dies erreicht er durch großformatige Prints, Schablonentechnik und Ölfarbe, wodurch den virtuellen Dateien wieder eine reale, stoffliche Form verliehen wird.
PETER FREITAG hingegen arbeitet mit bereits bestehenden Motiven, seien es Werbeplakate, Hochglanzmagazine oder Versandkataloge, um völlig neue Zusammenhänge zu schaffen. Bei seinen Arbeiten geht es ihm hierbei nicht primär um eine oberflächliche Kritik, sondern darum, eine völlig neue Botschaft in neuen, eigenen Bilderräumen zu vermitteln.
Diese findet er, indem er mit größter Genauigkeit die Bildinformationen so lange zerlegt, bearbeitet und schichtet, bis sich bislang unentdeckte Zusammenhänge ergeben, die nun für den Betrachter frei interpretierbar sind. In manchen seiner Arbeiten verschwinden dabei die ursprünglichen Motive fast vollständig.
VITA
Peter Freitag (*1972 in Ochsenfurt) studierte von 1994 bis 2000 an der Berliner Universität der Künste (UdK) bei Prof. Herrfurth. 1998 studierte er an der University of Illinois at Chigago/School of Art and Design (UIC). 1997 bis 2000 erhielt er das Förderstipendium des Cusanuswerks.
Seitdem wurden seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen vor allem in Europa (u.a. Vilnius, Wien, Berlin, Hamburg, Kassel) und Nordamerika (u.a. New York, Los Angeles, Toronto, Vancouver) gezeigt.
Er lebt und arbeitet in Berlin.
Stefan Reiss (*1976 in Rothenburg o.T.) studierte von 1998 bis 2004 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Von 2004 bis 2005 war er Meisterschüler bei Inge Mahn und Berndt Wilde. Seit 2006 experimentiert er im Bereich Bewegtbild, Video, Film und Videoinstallation und führt als Editor und Colorist Auftragsarbeiten für internationale Unternehmen im Bereich Kino, TV und Werbung durch. Von 2007 bis 2010 war er Dozent für Digitale Postproduktion an der Fachhochschule München im Bereich Fotodesign. Seit 2011 beschäftigt er sich mit der Transformation digitaler Zeichnungen in Malerei, Installation, Videoinstallation und Performance.
Er lebt und arbeitet in Berlin.
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weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Künstler:
www.peterfreitag.de
www.addsome.de