Die Klasse 10bR hatte in den vergangenen Schuljahren mehrfach im Stadtgebiet sowie um das Schulzentrum und das nahegelegene Biotop Müll gesammelt, um das Stadtbild zu verschönern und etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Denn Stadtreinigungen und Grünflächenämter sind der Menge an achtlos weggeworfenem Müll oft gar nicht mehr gewachsen.
In ihrem Abschlussjahr hegten die Schülerinnen und Schüler nun einen anderen Wunsch: Anlässlich ihres Realschulabschlusses und der Schulentlassung wollten sie einen Baum auf dem Schulgelände pflanzen. Denn Bäume speichern CO2 und bieten unserer heimischen Fauna Lebensraum. Außerdem gibt es auf dem Schulgelände noch so einige schöne Fleckchen, an dem schattenspendende Gehölze gesetzt werden können.
Allerdings war den Schülerinnen und Schülern nach reiflichen Überlegungen schnell klar, dass eine solche Pflanzung anlässlich der Entlassung im Juli und somit nahezu zu Ende des Schuljahres wenig Sinn machen würde. Denn die dann aller Wahrscheinlichkeit nach herrschenden hohen Temperaturen würden einem Baum das Anwachsen erschweren, außerdem wären die Jugendlichen nicht mehr zum, insbesondere nach der Pflanzung wichtigen, Gießen an der Schule.
Daher befassten sich die Realschüler bereits im späten Winter ernsthaft mit ihrem Vorhaben. Zuerst beratschlagten sie sich mit dem Leiter des Technischen Dienstes, Herrn Bauer, an welcher Stelle die Klasse einen Baum pflanzen könnte. Herr Bauer besprach sich mit seinen Teamkollegen, um sicher zu stellen, dass der Standort weder bei Pflegearbeiten problematisch werden würde, noch dass die Wurzeln des Baumes in Konflikte mit verlegten Rohren kämen bzw. das Laub in irgendeiner Weise Schwierigkeiten bereiten könnte.
Nachdem ein sehr schöner, sonniger Platz am Rande des Pausenhofes festgelegt war, ging es die Entscheidungsfindung darüber, welcher Baum es werden soll. Im Klaren darüber, dass sich zwar ein einheimisches Gewächs am ehesten eignen würde, entschieden sich die Schüler aufgrund des vorgesehenen attraktiven Standorts und der Schönheit seiner Blüten letztendlich für einen Magnolienbaum. Auch wenn die prächtigen, süß duftenden Blüten der Magnolie den Bienen nicht dienlich sind, locken sie insbesondere flügellose kleine Käfer an, von denen sie bestäubt werden. Außerdem bietet das Gehölz dieses Baumes Lebensraum für Insekten, was insofern wichtig ist, als dass es ein generelles Insektensterben und nicht nur ein Bienensterben gibt. Darüber hinaus trägt eine Magnolie durchaus zur Artenvielfalt in einem Garten und somit auch auf dem Schulgelände der CvB - Schule bei.
So holte die Klasse mit Unterstützung ihrer Klassenlehrerin Frau Dillenberger Angebote ein und bestellte eine Magnolia Kobus. Die in Wiesentheid – Geesdorf ansässige Firma Pflanzen Weiglein lieferte das Gehölz Mitte April und am gleichen Tag fand die Pflanzaktion bei andauerndem Regen und kaltem Wind statt. Ausgerüstet mit Spaten, Schaufeln und Spitzhacke sowie unter tatkräftiger Unterstützung von Herrn Dahms packten vor allem die Jungs der 10b kraftvoll an und gruben ein Loch für den Baum. Auch einen Pfahl schlugen sie in den Boden und kümmerten sich um das erste Bewässern.
Anlässlich ihrer Schulentlassfeier wird die Klasse als Höhepunkt noch ein Schild am Pfahl anbringen. Vielleicht wird diese Magnolie in Zukunft der Treffpunkt zu den Klassentreffen der jetzigen Abschlussklasse 10bR sein. Auf jeden Fall wird der Baum immer an tolle junge Menschen einer außergewöhnlichen Klassengemeinschaft erinnern.

03.06.2024