Seit vielen Jahren schon findet dieser „europäische Austausch“ statt: Jetzt, zum Schuljahresbeginn, besuchten wieder Schülerinnen und Schüler aus Kolbudy (Polen) die Partnerstadt Uffenheim. Alle 19 Jugendlichen waren in Familien untergebracht. Wie bereits in den Jahren zuvor kooperierten dabei erneut die Mittelschule und die Bomhardschule; einige Jugendliche waren bei Mittelschülern, andere bei Gymnasiasten oder Realschülern in der Familie. Im Mai 25 ist der Gegenbesuch geplant, auf den sich nicht nur die beteiligten Kinder freuen, sondern ebenso die Begleiter bzw. die gastgebenden Lehrer, denn mit vielen Gästen haben sich im Lauf der Jahre freundschaftliche Beziehungen entwickelt.
Vielfältiges Programm für die Gäste aus Polen 25.09.2024
Am Montagmorgen erreichte der polnische Bus überpünktlich Uffenheim. Nach dem Aussteigen aus dem Bus ging es zum gemeinsamen Frühstück mit den gastgebenden Jugendlichen in die Alte Kelterei. Dort zeigte sich schnell der „Kern“ des Austausch-Gedankens: Obwohl sich die Gastgeber und die Gäste zuvor noch nie gesehen hatten, gab es bei der Zuteilung der polnischen Jugendlichen zu den deutschen Schülerinnen und Schülern strahlende Gesichter, herzliche Umarmungen und anschließend – zahlreiche Gespräche auf Deutsch bzw. eher auf Englisch; ein herzliches Miteinander war spürbar. Beim weiteren Frühstück unterhielt man sich dann über Hobbys, Haustiere, Geschwister oder die Schule. Alle deutschen Schüler nahmen dann ihre Gäste mit in den Unterricht, während die begleitenden Lehrer ebenfalls in den Unterricht bei der Mittelschule „reinschnuppern“ konnten. Nach Schulschluss fuhren die deutsch-polnischen Paare nach Hause und verbrachten den Nachmittag/Abend in der Familie (Kennenlernen, Essen, Spiele, erzählen). Die polnischen Kollegen ließen mit den Schulleitern Hentschel, Specht und Lischka den Abend bei einer Pizza ausklingen.
Am nächsten Morgen traf man sich in der C.-v.-B.-Schule und fuhr gemeinsam nach Bullenheim zum Weingut „Dürr“. Dort nahmen die Schüler an der Aktion „Der Weg der Trauben“ teil. Julia Dürr zeigte im Weinberg, wie Trauben gelesen werden, in Behälter („Bütten“ – siehe Foto) gefüllt werden und wie anschließend alles in das Weingut gefahren und in die Presse gegeben und gepresst wird. Viele Jugendliche kauften für ihre Eltern Wein ein, denn in Polen gibt es nicht sehr viel davon. Im Anschluss an einen kurzen Stadtbummel in Uffenheim gab es Spaghetti! Nach diesem Mittagessen in der Alten Kelterei stand am Nachmittag der Sport im Mittelpunkt: Bereits beim Essen hatte Christian Hentschel, Leiter der Mittelschule“, mithilfe von Farbkarten polnische und deutsche Jugendliche in Gruppen eingeteilt. Diese kämpften dann (siehe Foto) begeistert und mit vollem Einsatz beim Fußball und Basketball „Nationen-gemischt“ gegen- bzw. miteinander.
Als „Belohnung“ für die gastgebenden Familien, die ja eine Woche lang ein „zusätzliches Kind beherbergten“, fand an diesem Abend ein gemeinsames Grillen mit allen deutschen und polnischen Schülern und den Eltern der deutschen Schüler in der Alten Kelterei statt. Trotz nicht mehr so sommerlichen Temperaturen wurde es teilweise im Freien ein gemütlicher Abend mit vielen Gesprächen unter Eltern, Lehrern und Jugendlichen. Auch Bürgermeister Wolfgang Lampe und der Vorsitzende des deutsch-polnischen Vereins, Thomas Gröschel, schauten vorbei und beteiligten sich an den intensiven Unterhaltungen. Erst spät am Abend hatte sich das gemütliche Beisammensein aufgelöst und die Familien gingen mit ihren Gästen zufrieden nach Hause.
Nach dem Eintreffen um 8:00 Uhr in der Schule ging es am Mittwoch nach Würzburg; Festungs-Besichtigung (siehe Foto), Stadtführung und freie Zeit zum Bummeln – beispielsweise über die Alte Mainbrücke - und Essen waren die Programmpunkte. Bomhard-Lehrerin Carina Lechner hatte den Besuch der „Großstadt“ geplant und viele nutzten die Möglichkeit, um Mitbringsel für Zuhause zu erwerben. Kaum wieder zurück an der Schule gab es „völkerverbindendes Backen“. In Gruppen wurde Pizzateig belegt und der Holzofen in der Mittelschule wurde eifrig befeuert, damit nach der Aktion alle satt wurden. Kollegen der Mittelschule hatten mitgeholfen und Tische und Bänke aufgestellt sowie für die Getränke gesorgt (siehe Foto). Nachdem alle satt und zufrieden waren, holten die Eltern ihre „beiden“ Kinder ab.
Der Donnerstag stand erneut ganz im Zeichen des gemeinsamen „Sportelns“: Die polnischen Gäste machten in regulären Sportstunden der C.-v.-B. Schule mit und probierten sich in ganz vielen unterschiedlichen Sportarten aus, bevor sie mit ihren Gastgebern den letzten Nachmittag/Abend bei ihren „deutschen Familien“ verbrachten. So hieß es dann in den Familien langsam Abschied zu nehmen, denn am Freitagmorgen war die Rückreise geplant. Bereits Donnerstagabend hatten die Verantwortlichen (Dorora Banasiak und Marcin Treder auf polnischer Seite) sowie Christian Hentschel und Ralf Lischka (Schulleiter Mittelschule bzw. Realschule) bei gemeinsamen Treffen überlegt, wann und wie der Gegenbesuch stattfinden soll; Ziel ist, im Mai 25 die Partnerstadt Kolbudy mit den deutschen Schülern zu besuchen.
Am Freitag war es dann leider soweit, der Abschied kam viel zu schnell; die Lehrer kannten und schätzten sich schon länger (bereits am 1. Mai gab es schon Zusammenkünfte in Uffenheim), die Jugendlichen merkten bereits nach diesen wenigen Tagen: Hier sind nicht „Polen“ da, sondern Jugendliche „wie du und ich“, die genauso gerne Musik hören, Haustiere streicheln, Sport machen, oder das Fach Mathematik auch nicht mögen; in den knapp fünf Tagen entstanden Freundschaften, was gut beim abschließenden Frühstück und am Bus zu sehen war: es gab herzliche Umarmungen und traurige Gesichter. Alle freuen sich schon auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Natürlich bleiben dank Handy viele im direkten, herzlichen Kontakt.
25.09.2024