Besuch der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg der Klassen 10R 09.01.2025

Nach einer fast dreistündigen Busfahrt kamen wir bei dichtem Schneetreiben in der Gedenkstätte Flossenbürg an. Gleich zu Beginn übertrug sich die gedrückte Stimmung auf die Schüler, denn man spürte förmlich die Verbrechen, die damals an jenem Ort stattgefunden haben. Dazu passend war das kalte Wetter, wir mussten unsere Winterjacken schon ordentlich verschließen, um den kühlen Wind nicht so zu spüren. Zu Anfang wurden die Klasse einem Guide zugeteilt, der uns zwei Stunden über das gesamte Gelände führte und viele Inhalte und Hintergrundinformationen übermittelte.
Zuerst wurden uns zwei Lagepläne gezeigt, wobei man Vergleiche zwischen damals und heute gut erkennen konnte. Zusätzlich wurden uns einige Grundinformationen des historischen Ortes nähergebracht und genau erläutert. Außerdem wurden wir nach und nach durch knöcheltiefem Schnee über fast das gesamte Gelände geführt und uns wurde immer mehr klar, welche grausamen Dinge hier ausgeführt wurden und was man vielen tausenden unschuldigen Menschen angetan hat. Hervorgehoben wurde – stellvertretend für viele Opfer des Nationalsozialismus – Dietrich Bonhoeffer, der in diesem Jahr seinen 80. Todestag hat und im KZ Flossenbürg kurz vor Kriegsende hingerichtet wurde.
Am meisten schockierten uns die Lebensumstände der Insassen, die unter den schlechtesten Bedingungen mit bis zu tausend Mann in einer kleinen hölzernen Baracke hausen mussten. Sie wurden grundlos verprügelt, mussten stundenlang auf dem Appellplatz stillstehen (egal bei welchem Wetter!) oder härteste körperliche Arbeit im Steinbruch verrichten.
So und mit vielen anderen Qualen wurden die Gefangenen auf längere Zeit körperlich und psychisch misshandelt, somit wurde die langsame Zerstörung der Persönlichkeit, das Brechen des Geistes und die Auflösung der Individualität der einzelnen Menschen umgesetzt und erreicht.
Nun ist es unsere Aufgabe und die der folgenden Generationen, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht.
Insgesamt war es ein wirklich schockierender, aber unglaublich interessanter Tag, der uns alle noch während der Rückfahrt und darüber hinaus beschäftigt hat.

08.01.2025


Text: Alexander Hetzer
Bilder: Alexander Hetzer

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