C.-V.-B.-Schule: Lernen vor Ort 31.10.2009

Das Rahmenthema „Klimaschutz“ bei der Vorbereitung zur Erörterung war der Auslöser. Nachdem keiner der Schüler bisher eine Biogasanlage in Betrieb gesehen hatte, aber doch viele gerade im Uffenheimer Raum darüber diskutieren, wurde der Besuch vereinbart. Walter Klink informierte dann seine Gäste sachkundig über das Thema und erweiterte seine Informationen auch auf andere alternative Energieerzeuger: Photovoltaik und Windkraft. Die Ausführungen zeigten, dass durch diese Energien der CO2-Ausstoß erheblich verringert werden kann. Biogasanlagen seien CO2–neutral, da das ausgestoßene Gas bei nachwachsenden Rohstoffen während des Wachstums auch wieder verbraucht werde. So produziert die Anlage von Walter Klink – obwohl es sich nur um eine kleine handelt – innerhalb von zwei Tagen den Strom für den Jahresbedarf einer durchschnittlichen Familie.
Durch die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme werden darüber hinaus noch vier Wohnhäuser mit Wärme versorgt. Dass eine Biogasanlage für Schulen ein fächerübergreifendes Anschauungsobjekt darstellt, zeigte sich, als Walter Klink die chemischen Prozesse bei der Gasproduktion erläuterte. Nach den theoretischen Ausführungen wurden die einzelnen Teile der Anlage im Betrieb besichtigt. Die Schüler hatten dann die Möglichkeit, gezielt Fragen zu stellen, z.B. inwieweit Biogasanlagen in Deutschland den Hunger in der Welt fördern würden. Die Pflanzen, die hierfür Verwendung finden, würden extra für Biogasanlagen angebaut und ständen in keinerlei Konkurrenz zu Lebensmitteln, die in Entwicklungsländer exportiert werden könnten. Auch ständen in Deutschland noch genug freie landwirtschaftliche Flächen für den Anbau von Pflanzen zur Verfügung, die dann in die dritte Welt exportiert werden könnten. Zudem vergesse man, dass noch vor hundert Jahren etwa ein Drittel der landwirtschaftlichen Produktion an Arbeitstiere der Landwirtschaft verfüttert worden seien.
Nach einer kleinen Brotzeit hatten die Schüler noch die Möglichkeit, die hauseigene Schnapsbrennerei zu besichtigen – allerdings ohne Verkostung – sowie einen Blick in den Schweinestall zu werfen. Insgesamt war dieser Besuch ein gelungenes Beispiel für Lernen in der Praxis.


Text: Martin Luther
Bilder: Martin Luther

Dieser Artikel erscheint im Bereich: Allgemein, Ökologische Bildung