Herzliche Begegnungen mit ungarischen Freunden 01.10.2024

Ende September gab es in Würzburg das „Bayerisch-ungarische Partnerschaftsfest“. Dazu waren die beiden Bildungseinrichtungen – Bomhard Schule Uffenheim und Petöfi-Gymnasium Aszód – eingeladen, da sie bereits seit ganz vielen Jahren gegenseitige Besuche mit unterschiedlichen Aktionen miteinander durchführen. So waren beispielsweise immer wieder Schüler- und Lehrergruppen zu Gast in der ungarischen Kleinstadt Aszód nahe Budapest. Man wurde stets herzlich empfangen und die Gastgeber lasen den Uffenheimern fast jeden Wunsch von den Lippen ab (Besuch der Hauptstadt, Führung auf Reiterhöfen, Fahrten in die Umgebung mit kulturellen Höhepunkten, usw.). Erst im Mai 24 besuchten der damalige Gesamtschulleiter Alfred Lockl und sein Realschulkollege Ralf Lischka zur Feier des 30jährigen Bestehens des Petöfi-Gymnasiums mehrere Tage lang die Ungarn.

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Bei diesem Besuch im Mai waren auch fünf Oberstufenschülerinnen, die bei Gastschülerinnen untergebracht waren dabei; man  konnte somit bereits damals eine Tanzaufführung einstudieren, die jetzt in Würzburg am vergangenen Freitag auf „großer Bühne“ präsentiert wurde. Schon am Donnerstagabend waren die fünf polnischen Jugendlichen mit ihren drei Lehrern (siehe Foto: links Valéria Veizer, Schulleiterin;  Dr. Béla Roncz, ehemaliger Schulleiter – hinten Mitte; Erzsébet Czok, Austauschbeauftragte – dritte v. r.) angereist und von den Gastgebern empfangen worden (siehe Foto: links hinten Schulleiter Philipp Specht; dritte v. l. Austauschbeauftragte Julia Buchner; zweiter v. r. ehemaliger Schulleiter Alfred Lockl sowie rechts Ralf Lischka, Realschulleiter). Nach der anstrengenden Reise gab es für alle im Speisesaal des Internates jahreszeitlich und zur Region passend „selbstgebackenen Zwiebelkuchen und Federweißer“.

Nicht nur das Wiedersehen war sehr herzlich – vor allem das Haupt-Geschenk der Ungarn (neben Süßigkeiten, Honig und Wein) war äußerst liebevoll gestaltet: Als Erinnerung an 21 Jahre aktive Partnerschaft und Freundschaft hatten die Gäste ein Fotobuch (siehe Foto) mit vielen Erinnerungsbildern erstellt, welches auf Deutsch und auf Ungarisch gedruckt wurde; nach dem Schwelgen in Erinnerungen bei den tollen Eindrücken von früher wurde noch auf der Rückseite eine Widmung in der jeweiligen Sprache formuliert. Der Freitag stand ganz im Zeichen des Festes aller bayerisch-ungarischen Partner im Dag-Hammarsköld-Gymnasium in Würzburg. Dort gab es eine Stadtführung und danach in der Schule Workshops, Empfänge, gemeinsame Gespräche und Lieder oder Diskussionsrunden. Höhepunkt war jedoch am Abend – nach einem sehr leckeren, echten „Ungarischen Gulasch“ (siehe Foto) – das kulturelle Programm, bei dem die Kombination Aszód -Uffenheim mitwirkte.

Für die mehreren hundert Gäste in der Aula gab es viele tolle Beiträge zu bewundern: Tänze, Kinderlieder, Kirchenlieder, Stücke mit verschiedenen Instrumenten, Gedichte, etc. Den Kern der ganzen Veranstaltung trafen aber definitiv die Schüler des Petöfi-Gymnasiums bzw. der Bomhard Schule am  besten, da der überwiegende Großteil der anderen Präsentationen auf der Bühne „nur von einer Nation“ vorgetragen wurde. Die 10 Jugendlichen aus Aszód/Uffenheim tanzten und sangen (siehe Foto)  gemeinsam, was sie zuvor einstudiert hatten – erst gab es einen ungarischen Tanz passend zu ungarischer Musik, dann ein deutsches Lied mit Tanz, bevor eine Solo-Einlage (eine Art „Schuh-Plattler“) das Ganze abrundete. Hier wurde die europäische „Partnerschaft“ am idealsten verkörpert.

Nach dem anstrengenden Tag und der Rückkunft in Uffenheim um 23:00 Uhr war jedoch für die Jugendlichen noch lange nicht Schluss – man traf sich noch, um zusammen am Lagerfeuer den Abend ausklingen zu lassen. Am Samstag, zum Glück erst am Nachmittag, zeigte beim „Markt der Möglichkeiten“ in der Aula (siehe Foto) der gemeinsame Stand der C.-v.-B. Schule und des Petöfi-Gymnasiums Facetten der jeweiligen Schulen; so wurde beispielsweise der von Uffenheimer Schülern frisch gepresste Apfelsaft neben dem typischen Palinka (Zwetschgenschnaps der Ungarn) präsentiert. Den Abend verbrachten die Jugendlichen dann in den jeweiligen Familien.

Leider hieß es am Sonntag schon wieder „Abschied nehmen“ (siehe Foto vor der Schule). Beim Festgottesdienst in der St. Johannis Kirche in Würzburg waren erneut mehrere hundert Ungarn bzw. Deutsche versammelt, um an die Wichtigkeit der Partnerschaft zu erinnern. Eigentlich müsste uns die Geschichte gelehrt haben, wie wichtig es ist, tolerant zu sein und andere Menschen/Nationen näher kennenzulernen, um so Vorurteile abzubauen. Sowohl der deutsche Geistliche Landesbischof Kopp als auch der ungarische Leitende Bischof Fabiny betonten diesen völkerverbindenden Gedanken, der zum Glück in Uffenheim und Aszód schon seit Jahrzehnten besteht und immer wieder neu an jugendliche Schüler weiter gegeben wird. Nach dem Reise-Segen machten sich dann alle Partner aus den verschiedensten Gebieten Ungarns mit ihren Bussen bzw. Kleinbussen auf den weiten Heimweg, nicht ohne bereits weitere freundschaftliche Treffen in naher Zukunft vereinbart zu haben.

01.10.2024

 


Text: Ralf Lischka
Bilder: Ralf Lischka

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